Starstich
Der Starstich ist eine seit Jahrtausenden angewandte einfache Operations-Methode zur Behandlung des Grauen Stars.
Der Graue Star ist (vereinfacht ausgedrückt) eine Trübung/Verstopfung der Augen-Linse durch nicht entsorgte Abfall-Stoffe des Körpers.
Durch den Starstich wurde dem Patienten seine Sehkraft wiedergegeben, wenn auch mit oft + 19 Dioptrien (Übersichtigkeit).
Auch wenn der Starstich damals wie heute den Patienten eine einfache und meist erfolgreiche Methode war, um Patienten ihre Sehfähigkeit wiederzugeben, so konnte es aber auch passieren, dass nach einer gewissen Zeit die Sehfähigkeit wieder schlechter wurde oder der Patient sich durch die OP eine Infektion zuzog (Hygiene !).
Die Römer und ihre medizinischen Vorbilder (Orient) benutzten Hohlnadeln, mit welchen man die getrübte Augenlinse absaugen konnte.
Die mittelalterlichen Ärzte (Starstecher, Okulisten) wußten davon nicht mehr viel und benutzten Messerchen und spitze Nadeln, um das Auge zu öffnen und die Linse im Auge nach unten zu drücken.
Bedingt durch die mangelnde Hygiene zogen sich viele Patienten eine Infektion zu und erblindeten erneut und teilweise dauerhaft; andere starben an der Infektion.
Heute kann man den Starstich in modernen OP-Zentren durchführen – hier wird die alte Linse entfernt und eine passende künstliche Linse eingesetzt.
Mittels moderner OP-Methoden und Geräte sowie einer guten Hygiene ist der OP-Erfolg fast immer garantiert.
grobe Darstellung eines Star-Stiches:
Operateur und Patient sitzen sich gegenüber oder Patient liegt
ein hinter dem Patienten stehender Helfer hielt/hält den Kopf des Patienten fest bzw. der Kopf ist mit Gurten fixiert; auch Oberkörper und Hände sollten fixiert sein
u.U. Führt der Operateur eine örtliche Betäubung am Auge durch (Lokal-Anästhesie)
der Operateur sticht am Limbus seitlich der Regenbogenhaut in den Augapfel hinein
der Operateur bewegt die scharfe Spitze von der Vorderkante aus durch die Pupille nach hinten oben und durchtrennt die Zonula-Fasern
jetzt erfasst der Operateur mit der Nadel die Linse und drückt sie nach unten auf den Boden des Auges; evtl. muss der Operateur sie eine kleine Weile auf den Boden des Auges drücken, um ein Wiederaufsteigen der Linse zu verhindern; die Römer saugten mit ihren Hohl-Nadeln die getrübte Linse ab
der Operateur zieht die Nadel heraus und bedeckt beide Augen des Patienten mit einem leichten Verband, um die Heilung durch das Nicht-Bewegen der Augen zu verbessern
nach mehreren Tagen der Ruhe entfernt der Operateur den Verband
es entsteht bei erfolgreicher OP eine Sehschärfe von ca. + 19 Dioptrien; zum Lesen benötigt der Patient dann eine Lesehilfe/Brille
nach der OP darf der Patient eine Weile nicht heben oder sich bücken, um den OP-Erfolg nicht zu gefährden
es ist für eine gute Wund-Heilung zu sorgen (Vermeidung von Infektionen etc.)